In unserer dieswöchigen Ausgabe des Pixel Sundays Artikels sprechen wir über ein Franchise voller Action und zwar das Just Cause Franchise. Schon seit 2006 steht das Franchise für spektakuläre Action, übertriebene Stunts und Chaos in der Open World. Entwickelt wurden die Spiele von dem schwedischen Studio Avalanche Studios und ursprünglich veröffentlicht wurde es von Eidos Interactive.

Zusammenfassung

• Die Anfänge: Just Cause (2006)
• Der Durchbruch: Just Cause 2 (2010)
• Höher, schneller, explosiver: Just Cause 3 (2015)
• Naturgewalten entfesselt: Just Cause 4 (2018)
• Gameplay-Mechaniken im Überblick
• Die Zukunft: Just Cause 5 und darüber hinaus
• Fazit – Ein Franchise voller Möglichkeiten

Im Mittelpunkt der Just Cause Spiele steht der charismatische Hauptcharakter Rico Rodríguez. Er ist ein ehemaliger Agent der geheimnisvollen Organisation “The Agency”. Das wohl ikonischste an ihm ist sein Greifhaken, der Fallschirm und in späteren Spielen auch der Wingsuit. Mit diesen Utensilien stürzt sich Rico in waghalsige Missionen, um korrupte Regime zu stürzen und für Chaos zu sorgen.

Die Serie zeichnet sich vor allem durch riesige und frei erkundbare Welten aus, die von tropischen Inseln bis zu fiktiven Mittelmeer-Staaten reichen. Die Missionen kannst du auf verschiedenste Art angehen, egal ob durch pure Gewalt, taktisches Vorgehen oder kreatives Nutzen der Umgebung.

Die Anfänge: Just Cause (2006)

Das erste Just Cause Spiel wurde am 22. September 2006 veröffentlicht. Das schwedische Entwicklerstudio Avalanche Studios wollte ein großes Open-World-Actionspiel schaffen. Mit diesem Spiel wurde der Beginn einer spektakulären Action-Reihe geschaffen. Veröffentlicht wurde das Spiel für den PC, PlayStation 2, Xbox und später Xbox 360.

Die Handlung spielt auf der fiktiven karibischen Insel San Esperito. Hierbei handelt es sich um ein tropisches Paradies, welches von politischen Unruhen und einem autoritären Regime geprägt ist. Du schlüpfst in die Rolle von Rico Rodríguez, einem Agenten der geheimnisvollen „Agency“. Er wird entsandt, um den Diktator Salvador Mendoza zu stürzen. Dieser wird nämlich verdächtigt, Massenvernichtungswaffen zu besitzen. 

Just Cause zeichnet sich durch viele verschiedene innovative Gameplay-Elemente aus. Das Spiel bietet schon damals eine riesige offene Welt mit einer Fläche von mehr als 1.000km². Damit hatte das Spiel eine der größten Spielwelten der damaligen Zeit, welche vollständig erkundet werden konnte.

In dem Spiel bekommst du einen Greifhaken und Fallschirm. Diese beiden Werkzeuge ermöglichen es dir, dich schnell durch die Welt zu bewegen. Außerdem kannst du damit auch Fahrzeuge klauen und spektakuläre Stunts ausführen. Der Fokus des Gameplays liegt auf politischen Umstürzen und Guerilla-Kämpfen. Du kannst Dörfer befreien, Drogenkartelle bekämpfen und das Regime destabilisieren, dadurch hat das Spiel eine dynamische und politische Tiefe.

In der Welt kannst du dich mit einer Vielzahl von Fahrzeugen bewegen. Es gibt Autos, Boote, Flugzeuge und Helikopter, dadurch hast du viel Mobilität und es gibt einen hohen Spielspaß.

Entwickelt wurde das Spiel in der ersten Version der Avalanche Engine, diese wurde speziell für die Erstellung großer, offener Spielwelten konzipiert. Diese Technologie legte den Grundstein für die zukünftigen Titel der Serie und ermöglichte eine nahtlose und beeindruckende Spielumgebung.

Trotz einiger technischer Mängel und recht repetitiven Missionen wurde Just Cause für seine ambitionierte Spielwelt und die große Freiheit von den Spielern gelobt. Bis zum April 2009 wurden über eine Millionen Exemplare verkauft, was den Weg für mehrere Fortsetzungen ebnete.

Der Durchbruch: Just Cause 2 (2010)

Nach dem ganz solingen Debüt von Just Cause im Jahr 2006 gelang Avalanche Studios mit Just Cause 2 der große Durchbruch im Open-World-Genre. Veröffentlicht wurde das Spiel am 23. März 2010 für PC, PlayStation 3 und Xbox 360. Das Spiel setzte neue Maßstäbe in puncto Spielweltgröße, kreativer Zerstörung und Spielfreiheit.

Die Handlung von Just Cause 2 spielt auf der fiktiven südostasiatischen Insel Panau, die vom diktatorischen Herrscher Pandak „Baby“ Panay kontrolliert wird. Panau bietet eine beeindruckende Vielfalt an Landschaften. Das Spiel hat alles an Gebieten, es gibt tropische Dschungel, aride Wüsten, schneebedeckte Berge und urbane Zentren. Die Spielwelt hat über 1.000km² an Fläche und zählt damit zu den größten der damaligen Zeit, wie auch schon der Vorgänger. Doch diese Welt ist nochmal deutlich abwechslungsreicher als die des Vorgängers.

Das Spiel bietet auch einige Neuerungen im Gameplay, einmal haben wir einen überarbeiteten Greifhaken. Dieser hat nun die Fähigkeit, zwei Objekte miteinander zu verbinden. Dadurch gibt es viele neue kreative Möglichkeiten wie das Anketten von Gegner an Fahrzeuge oder das Zusammenziehen von Objekten.

Außerdem wurde ein Chaos-System eingeführt. Dieses verleiht dir sogenannte Chaos Punkte, wenn du Regierungseigentum zerstörst oder Missionen abschließt. Mit diesen Punkten schaltest du neue Missionen, Waffen und Fahrzeuge frei. Diese trugen dann zum Fortschritt in der Kampagne bei. 

Just Cause 2 und die Spielwelt von Panau beeindruckt durch ihre geographische Vielfalt. Du kannst durch den dichten Dschungel gehen, Schneeberge erklimmen, weite Wüsten durchqueren und moderne Städte erkunden. Diese Vielfalt trug wesentlich zur Immersion und zum Entdeckungsdrang bei.

Das Spiel bot auch wieder eine breite Palette an Fahrzeugen wie Autos, Motorräder, Boote, Flugzeuge und Helikopter. Diese konntest du steuern und sogar im Flug kapern. Außerdem hast du ein umfangreiches Arsenal an Waffen, welches sich im Laufe des Spiels erweitert und verbessern kannst.

Just Cause 2 erhielt überwiegend positive Bewertungen von Fans und Kritikern. Besonders gelobt wurde es für die offene Spielwelt und die Freiheit des Lösens der Missionen. Auf Metacritic erzielte das Spiel Durchschnittswertungen zwischen 81 und 85 von 100 Punkten, abhängig von der Plattform. Bis zum September 2010 wurde das Spiel etwa 1,48 Millionen Mal verkauft. Später gab Avalanche Studios bekannt, dass über 6 Millionen Spieler das Spiel gespielt haben.

Höher, schneller, explosiver: Just Cause 3 (2015)

Mit Just Cause 3 erreichte die Serie im Dezember 2015 einen neuen Höhepunkt. Das Spiel bietet noch mehr explosive Action und spielerische Freiheiten. Entwickelt wurde das Spiel von Avalanche Studios und veröffentlicht wurde es von Square Enix. Der Titel erschien am 1. Dezember 2015 für PC, PlayStation 4 und Xbox One.

Die Handlung führt den Protagonisten Rico Rodríguez zurück in seine Heimat in das fiktive Land Medici. Hierbei handelt es sich um einen mediterranen Inselstaat, der unter der tyrannischen Herrschaft von General Sebastiano Di Ravello leidet. Rico schließt sich den Rebellen an, um das Regime zu stürzen und die Freiheit seines Volkes wiederherzustellen.

Das Spiel bringt viele Neuerungen und Verbesserungen mit sich. Das wohl wichtigste neue Feature ist die Einführung des Wingsuits. Neben dem Greifhaken und Fallschirm bekommt Rico einen Wingsuit, der es ihm ermöglicht, mit hoher Geschwindigkeit durch die Lüfte zu gleiten. Zusätzlich kann Rico nahtlos zwischen den Fortbewegungsmethoden wechseln.

Das Spiel hat außerdem eine erweiterte Zerstörungsmechanik und Physik. In der Welt ist nahezu jedes Objekt zerstörbar und die meisten können sogar explodieren. Dich erwarten in dem Spiel haufenweise spektakuläre Zerstörungen, welche durch die verbesserte Physik-Engine realistisch dargestellt werden.

Wenn du Herausforderungen abschließt, kannst du sogenannte “Gear Mods” freischalten. Durch diese Mods kann Rico seine Ausrüstung und Fähigkeiten verbessern. Auch die Palette an Fahrzeugen und Waffen wurde nochmal umfangreich erweitert und kann für kreative Zerstörungen genutzt werden.

Die Spieler und Kritiker mochten die innovativen Gameplay-Elemente von Just Cause 3, doch leider gab es auch technische Mängel, die kritisiert wurden. Leider gab es vor allem auf Konsolen lange Ladezeiten, Framerate-Einbrüche und Abstürze. Diese Probleme beeinträchtigten das Spielerlebnis und führten zu gemischten Bewertungen.

Naturgewalten entfesselt: Just Cause 4 (2018)

Just Cause 4 ist das neueste Spiel des Franchises. Es wurde am 4. Dezember 2018 veröffentlicht. Entwickelt wurde es von Avalanche Studios und veröffentlicht von Square Enix. Das Spiel erschien für PC, PlayStation 4 und Xbox One.

Die Handlung des Spiels nimmt Platz im fiktiven südamerikanischen Land Solís. Dieses wird von der mächtigen privaten Militärorganisation “Die Schwarze Hand” kontrolliert. Rico Rodríguez kehrt zurück, um die Wahrheit über das Wetterkontrollprojekt “Illapa” aufzudecken. An diesem Projekt war auch sein verstorbener Vater beteiligt.

Solís bietet wie alle Spiele vielfältige Landschaften, dich erwarten tropische Regenwälder, Wüsten, Grasland und schneebedeckte Berge. Diese Vielfalt ist Teil der Ästhetik des Spiels, doch sie ist auch für das Gameplay relevant. Denn jedes Biom bietet einzigartige Herausforderungen und Wetterbedingungen.

Sprechen wir ein wenig über das Gameplay. In Just Cause 4 geht es viel um das Wetter. Deswegen hat das Spiel auch Wetterphänomene wie Tornados, Sandstürme, Gewitter und Schneestürme implementiert. Diese sind nicht nur visueller Natur, sondern beeinflussen auch das Gameplay.

Auch Ricos Greifhaken haben nochmal eine Verbesserung bekommen. Sie haben neue Funktionen wie Booster, Luftheber und Retraktoren. Diese Funktionen kannst du individuell anpassen und kombinieren und so Herausforderungen kreativ lösen.

Auch in dem Spiel kannst du wieder ganze Gebiete befreien in Form des neuen Frontlinien-Systems. Wenn du Missionen abschließt und Chaos-Punkte sammelst, kannst du ganze Gebiete von der Schwarzen Hand befreien. Die Chaos-Punkte werden durch das Zerstören feindlicher Einrichtungen und Nebenmissionen verdient.

Das Spiel wurde zwar von einigen durch seine technischen Innovationen gelobt, doch die Kritiken der Fans und Kritiker waren sehr gemischt. Kritiker bemängelten die schwache Handlung, das repetitive Missionsdesign und die KI der Gegner. Außerdem gab es oft technische Probleme wie Grafikfehler und Performance-Einbrüche.

Gameplay-Mechaniken im Überblick

Fassen wir nochmal kurz und knapp das Gameplay der Just Cause Spiele zusammen. Mit der Zeit kamen immer weitere innovative Gameplay-Mechaniken ins Just Cause Franchise hinzu, welche noch mehr Freiheiten und kreative Möglichkeiten bieten.

Einmal haben wir den Greifhaken, eines der Markenzeichen von Rico Rodtíguez. Dieser dient sowohl zur Fortbewegung, als auch als Werkzeug im Kampf und zur Manipulation der Umgebung. In Just Cause 3 wurde der Greifhaken um die Tether-Funktion erweitert, die es ermöglicht, zwei Objekte miteinander zu verbinden und so kreative Zerstörungen zu verursachen. In Just Cause 4 wurde dieser Greifhaken durch noch mehr neue Funktionen wie Booster, Luftheber und Retraktoren erweitert.

Rico war generell immer sehr beweglich. Durch die Kombination auf Fallschirm, Wingsuit und seinem Greifhaken konnte er sich in den neuen Spielen elegant durch die Welt bewegen. Der Wingsuit wurde zwar erst im dritten Teil eingeführt, doch war bei den Fans sofort beliebt, da man sich mit ihm schnell durch die Lüfte bewegen konnte. In Just Cause 4 wurde der Wingsuit weiter verbessert und bietet nun eine noch bessere Steuerung und Geschwindigkeit.

Wenn du nicht die Technik von Rico verwenden willst, sondern es lieber klassisch magst, stellt dir das Spiel viele Fahrzeuge zur Verfügung. Du kannst Autos, Motorräder, Boote, Flugzeuge und Helikopter finden und steuern. Während des Fluges kannst du auch einfach aussteigen und auf den Fallschirm wechseln und ein anderes Fahrzeug in der Luft kapern und vieles mehr. Dadurch gibt es viele spektakuläre Stunts. In Just Cause 3 stehen über 80 verschiedene Fahrzeuge zur Verfügung, die du finden und nutzen kannst.

Die Welt von Just Cause ist auf die pure Zerstörung ausgelegt. Es gibt überall Chaos- Objekte, die mit einem spektakulären Bumm in die Luft fliegen können. Egal ob militärische Einrichtungen oder Propaganda-Statuen, du kannst alles kaputt machen. Die Spielwelt reagiert dynamisch auf die Aktionen des Spielers, beispielsweise rennen Passanten weg. Diese Zerstörbarkeit der Welt ist ein wichtiger Teil des Spiels und trägt Maßgebend zum Spielspaß bei.

Die Zukunft: Just Cause 5 und darüber hinaus

Obwohl Just Cause 5 bis jetzt noch nicht offiziell angekündigt wurde, gibt es Hinweise darauf, dass die Serie fortgesetzt werden könnte. Nachdem Square Enix in den letzten Jahren mehrere westliche Studios und Marken verkauft hat, behielt der Publisher im Jahr 2022 die Rechte an der Just Cause-Reihe. Das deutet eindeutig auf weiteres Interesse des Publishers an der Reihe hin.

Avalanche Studios, die Entwickler der Serie, arbeiten derzeit an Contraband, einem kooperativen Open-World-Spiel, das in Zusammenarbeit mit Xbox Game Studios entsteht. Dieses Spiel wurde 2021 angekündigt und befindet sich aktuell in Entwicklung. Dieses Projekt soll das bisher ambitionierteste des Studios sein und beansprucht erhebliche Ressourcen bei Avalanch Studios. Berichten zufolge arbeiten über 150 Mitarbeiter an diesem Spiel, da bleiben keine Kapazitäten für ein neues Just Cause Spiel.

Avalanche Studios hat im Juni 2024 wie viele andere Entwickler Studios schließen müssen. Insgesamt wurden 9% der Mitarbeiter gekündigt. Diese Maßnahmen wurden als notwendig erachtet, um die Stabilität und Nachhaltigkeit des Unternehmens zu gewährleisten.

Also leider gibt es noch einige Herausforderungen, die einem potentiellen Just Cause 5 im Weg stehen. Doch es gibt auf jeden Fall noch Hoffnung, dass Rico Rodríguez noch einmal zurückkehrt. Das Franchise hat eine große und treue Fangemeinschaft, die auf ein neues Abenteuer wartet. Ob und wann Just Cause 5 offiziell angekündigt wird, bleibt abzuwarten.

Fazit – Ein Franchise voller Möglichkeiten

Das Just Cause Franchise hat sich seit seinem Debüt 2006 als eines der explosivsten Open-World-Actionspiele etabliert. Mit jedem neuen Spiel wurde die Serie größer, exklusiver und kreativer. Und im Mittelpunkt war immer eine Person unser Actionheld Rico Rodríguez. Egal ob mit Fallschirm, Wingsuit oder seinem Greifhaken, er kann sich frei durch die riesige Spielwelt bewegen. 

Auch wenn es bei späteren Teilen zu technischen Problemen kam, ist Just Cause ein Paradebeispiel für physik basierten Spielspaß, der Kreativität und Zerstörung auf unvergleichliche Weise verbindet. Die Stärke der Reihe liegt nicht unbedingt in der Story, sondern in ihrem Sandbox Charakter, in dem du alles zerstören kannst.

Auch wenn es die letzten Jahre sehr ruhig um Just Cause geworden ist und Avalanche Studios stark umstrukturiert hat, besteht immer noch Hoffnung für ein Just Cause 5. Die Fans sind da und warten gespannt auf eine neue Ankündigung und Open-World-Action-Spiele sind immer noch sehr beliebt. Rico ist noch nicht am Ende – und vielleicht startet er bald wieder durch.

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