Pixel Sundays: Little Nightmares – Albträume im Kinderformat & der neue Schrecken

Das Little Nightmares Franchise begleitet uns nun schon seit über 8 Jahren und hat in dieser Zeit drei Spiele veröffentlicht. Die Reihe verbindet Kindlichkeit mit Albtraum-Ästhetik und Plattform-Rätseln. Dadurch entsteht in den Spielen ein ganz besonderes Horror-Gefühl. Heute klären wir, warum diese Serie so interessant ist.

Zusammenfassung

Mit dem neuen Little Nightmares III startet vor kurzem eine neue Etappe des Franchises und deswegen werfen wir heute nochmal einen Blick zurück auf die Vergangenheit und sprechen über Gegenwart und Zukunft.

Die Ursprünge – Little Nightmares und das erste Erwachen

Das erste Little Nightmares erschien im Jahr 2017. Entwickelt wurde es vom schwedischen Studio Tarsier Studios und veröffentlicht von Bandai Namco Entertainment. Das Ziel während der Entwicklung war es, ein Spiel zu schaffen, welches eine beklemmende Atmosphäre mit Kindlichkeit und Albtraum-Ästhetik verbindet. Laut Tarsier Studios spielt das Spiel „in einem verzerrten Ort zwischen Traum und Realität, wo Kinder allein den Schrecken der Welt gegenüberstehen“.

Little Nightmares

Little Nightmares versetzt dich in die Rolle der kleinen Protagonistin Six, sie ist in einer gigantischen Unterwasser-Anlage mit dem Namen „The Maw“ gefangen. Dieser Ort ist voller Monster, übergroßer Alltagsgegenstände und bringt immer wieder neue verstörende Situationen. Im Spiel wird nur minimal mit Dialogen oder Textführung gearbeitet und vieles bleibt offen und symbolisch.

Die Spielmechaniken kombinieren Plattform- und Rätsel-Elemente mit einer stark limitierten Kampf- oder Verteidigungsfähigkeit. Im Vordergrund steht stattdessen das Schleichen, Ausweichen und die Umgebung als Hilfsmittel, um sich zu tarnen. Man selbst ist sehr verwundbar, wodurch eine spannende Atmosphäre erzeugt wird.

Little Nightmares hat eine ganz besondere Weise an Horror heranzugehen. Die bildliche und akustische Gestaltung erzeugt eine bedrückende Stimmung: übergroße Möbel und verzerrte Monster erzeugen das Gefühl der Kleinheit. Themen wie Kindheit, Angst, Hunger und Kontrollverlust werden metaphorisch im Spiel aufbereitet. Six hat zum Beispiel unersättlichen Hunger oder die Angst sieht man an den enormen Maßen der Umgebung im Vergleich zur Protagonistin.

Little Nightmares

Mit Little Nightmares legt Tarsier Studios das stilistische und thematische Fundament der Reihe. Das Spiel wurde von Kritikern und der Community positiv aufgenommen, vor allem die Atmosphäre und das Art-Design wurden gelobt. Das Spiel ist zwar recht kurz, doch dafür ist die Stimmung einzigartig.

Erweiterung & Vertiefung – Little Nightmares II und Zwischenspiele

Am 11. Februar 2021 erschien dann Little Nightmares II. Das Spiel wurde wieder von Tarsier Studios entwickelt und von Bandai Namco veröffentlicht. Im Spiel übernimmst du die Rolle von Mono, einem Jungen mit einer braunen Papiertüte über dem Kopf, begleitet wird er von Six, welche wir aus dem ersten Spiel kennen. Six wird im Spiel vom Computer gesteuert. Mono erwacht in einer surreal verzerrten Welt, die vom „Signal Tower“ beeinflusst wird. Zusammen mit Six versucht er, die Geheimnisse der Welt zu enthüllen und zu entkommen. Dabei findet er die Stadt Pale City und viele verschiedene Monster.

Little Nightmares

Mechanisch baut das Spiel auf dem Vorgänger auf. Sowohl Rätsel, als auch Plattform-Elemente bleiben eine zentrale Rolle im Spiel. Doch in dem Spiel kann Mono jetzt auch bspw. Gegenstände aufsammeln oder ziehen und er kann sogar gegen kleine Gegner kämpfen. Da es jetzt zwei Charaktere sind, gibt es auch eine neue Dynamik zwischen den beiden. Six hilft Mono bei bestimmten Rätseln oder Abläufen, wodurch die Kooperation mit dem Begleiter stärker im Fokus steht. Dadurch entsteht ein Mix aus Hilflosigkeit und Verbundenheit.

Visuell und atmosphärisch wurde die Reihe mit Little Nightmares II erheblich erweitert. Die Umgebungen sind in dem Spiel deutlich vielfältiger mit Schulen, Krankenhäusern, Fernsehmotiven und mehr. Außerdem wurde das Design der Gegner und Räume noch verstörender und symbolträchtiger. Ein kleines Beispiel: auf monotonen Fernsehern sieht man verzerrte Kindergesichter und es gibt pädagogische Orte, welche ins Horror-Setting übertragen wurden.

Durch das Spiel wurde das Universum deutlich erweitert und die Lore ausgeweitet. Durch den zweiten Teil der Reihe wurde das Franchise auch deutlich bekannter, dieses Spiel wurde innerhalb eines Monats über eine Millionen Mal verkauft. Doch gleichzeitig bleibt das Spiel dem Franchise stilistisch treu und auch die Stimmung ist dieselbe, man ist klein und die Welt ist bedrohlich. Die Kritiken für das Spiel sind recht gemischt, gelobt wird die visuelle Umsetzung und die Atmosphäre. Doch einiges an Kritik gibt es für die neuen Mechaniken wie den Kampf, der das ursprüngliche Konzept ein wenig verwässert.

Little Nightmares

Vor dem großen Schritt – Erwartungen, Wandel und die Bühne für Teil III

Die Entwicklung von Little Nightmares III wurde vom Studio Supermassive Games übernommen. Supermassive Games bringt Erfahrungen mit Horror- und kooperativen Spielmechaniken mit sich. Sie sind bekannt für die Dark Pictures-Reihe. Doch ein Wechsel des Entwicklerstudios birgt immer große Gefahren, da sich oft die Spielmechaniken ändern und das Gefühl des Spiels verändern.

Da man im Vorgänger schon zwei Charaktere hatte, wünschte man sich jetzt auch einen Koop-Modus. Und dieser Wunsch wurde den Spielern auch erfüllt. Die Spieler wollten auch eine größere, vernetzte Welt, doch das ohne die Kern-Identität aufzugeben. Zusätzlich will man natürlich auch, dass die Qualität des Spiels nicht schlechter wird als in den Vorgängern.

Little Nightmares

Das Spiel wurde für 2024 offiziell angekündigt. Aber dann kam im Mai 2024 die Meldung der offiziellen Verschiebung auf 2025. Diese Verschiebung kam, um die Qualität sicherzustellen und der großen Erwartung zu entsprechen. Das Franchise soll durch das Spiel wachsen und währenddessen die DNA des Originals enthalten. Die Fans hatten also eine Hoffnung auf etwas Großes. Jedoch bleibt weiterhin die Sorge bestehen, dass das gewohnte Feeling der eigentlichen Spiele verloren geht.

Little Nightmares III – Der große Schritt nach vorne

Little Nightmares III ist am 10. Oktober 2025 für PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox Series, Xbox One, Nintendo Switch 2, Nintendo Switch und PC erschienen. Im Spiel steuert man das erste Mal zwei neue Kind-Charaktere Low und Alone. Diese beiden kann man im Koop als zwei Personen spielen oder alleine mit einem KI-Verbündeten. Die Handlung führt die beiden durch eine rätselhafte Welt namens The Nowhere bzw. Das Spiral-Gebiet. Dort versuchen die beiden nun den Ausweg zu finden. Der Fokus des Spiels liegt nun auch mehr auf Freundschaft, Kooperation und dem gemeinsamen Überwinden von Albträumen.

Little Nightmares

Das Spiel ist auch wie schon erwähnt das erste in der Reihe mit einem Online-Koop, der zweite Spieler kann sich kostenlos den Friends-Pass für das Spiel besorgen. Low und Alone haben beide unterschiedliche Werkzeuge/Mechaniken. Low hat einen Bogen und Alone einen Schraubenschlüssel, diese werden vor allem für verschiedene Puzzle-Elemente verwendet. Mit dem Bogen werden beispielsweise Seile zerschnitten oder Ähnliches. Die Spielwelt ist größer, bietet vielfältige Umgebungen und setzt stärker auf Kooperation sowie verzweigte Levelstrukturen.

Der stilistische Kern der Reihe bleibt bestehen. Man ist immer noch klein und verletzlich in einer übergroßen Welt. Auch der Mix aus Kindlichkeit und Horror, die symbolische Erzählweise, minimaler Text und starke Bildsprache bleiben bestehen. Little Nightmares III zeigt klar, dass sich das Franchise weiterentwickelt – und das nicht nur technisch, sondern auch im Gameplay und der Erzählweise. Das Franchise will sich also erneuern, ohne seine Identität zu verlieren. Diese Balance zu finden ist schwierig, aber nötig, damit die Reihe frisch bleibt.

Die Bewertungen für das Spiel sind nicht sehr gut. Auf Steam sind zum jetzigen Stand, etwa eine Woche nach Release, gerade mal bei 46% positive Bewertung. Die Spieler beschweren sich darüber, dass sich die Story nicht komplett anfühlt und es recht wenig Inhalt gibt. Auch der Soundtrack wird eher heruntergeredet und der kleine Shift bei den Grafiken wird vom Großteil auch nicht gut aufgefasst. Beschwerden gibt es auch über die große Anzahl an DLCs. Doch die meisten finden, dass die ersten beiden Spiele im Vergleich besser waren.

Little Nightmares

Zukunft der Little Nightmares Reihe

Little Nightmares III ist ein eindeutiger Wendepunkt für das ganze Franchise. Der neue Fokus auf Koop-Gameplay und zwei Protagonisten in einer größeren Welt ist etwas anderes. Und es hat auch noch seine Probleme und ist nicht perfekt umgesetzt. Doch daraus können die Entwickler lernen. Wenn Supermassive Games auch noch einen vierten Teil entwickelt, wissen sie jetzt, worauf sie mehr achten müssen. Oder vielleicht kommt für einen nächsten Teil ja sogar Tarsier Studios zurück. Doch ob ein Nachfolger folgt, ist ungewiss, da Little Nightmares III sehr gemischte Kritiken bekommen hat.

Fazit – Albträume, die weiterwachsen

Das Little Nightmares-Franchise hat sich in den letzten acht Jahren von einem kleinen, stilistisch einzigartigen Horror-Projekt zu einer bekannten Marke entwickelt, die mit ihrer Mischung aus Kindlichkeit, Albtraum-Atmosphäre und symbolischer Tiefe eine besondere Nische im Genre besetzt. Während der erste Teil durch seine minimalistische Erzählweise und bedrückende Stimmung beeindruckte, erweiterte der zweite Teil das Universum deutlich, brachte aber auch erste Diskussionen über neue Mechaniken mit sich.

Little Nightmares

Mit Little Nightmares III wagt die Reihe nun einen mutigen Schritt nach vorne: Koop-Gameplay, zwei spielbare Figuren und größere Welten zeigen, dass man sich weiterentwickeln will, ohne die eigene Identität aufzugeben. Dennoch ist der Übergang nicht ohne Stolpersteine – die gemischten Bewertungen, Kritik an Story und Inhalt sowie an der DLC-Politik zeigen, dass nicht alle Neuerungen überzeugen. Trotz dieser Schwächen ist klar: Little Nightmares steht an einem Scheideweg. Die Reihe hat das Potenzial, mit künftigen Teilen wieder zu alter Stärke zurückzufinden oder sich sogar neu zu definieren. Ob mit Supermassive Games oder einer Rückkehr von Tarsier Studios – die Zukunft der Albträume bleibt offen, aber spannend.


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