Pixel Sundays: Dragon Age von Origins bis Veilguard – Aufstieg, Wandel und das mögliche Ende
Seit Dragon Age: Origins aus dem Jahr 2009 hat BioWare eine epische Fantasy-Saga in der Welt von Thedas erschaffen. Diese Welt überzeugt durch dichte politische Intrigen, moralische Entscheidungen und unvergessliche Begleiter. Im Letzten Jahr ist ein neuer Teil der Reihe erschienen und verändert alles.
Zusammenfassung
- Die Hauptreihe – Von Origins bis Veilguard
- Spin-offs & Begleitmedien – Dragon Age Geschichten jenseits der Hauptreihe
- Technik & Design – Engine-Entwicklung und RPG-Stil
- Dragon Age: The Veilguard – Der umstrittene Abschluss der Reihe?
- Zukunftsperspektiven – Was kommt nach Veilguard?
- Fazit – Ein Zyklus endet, ein neues beginnt
Im letzten Jahr erschien Dragon Age The Veilguard und stellte das Franchise vor einen Wendepunkt. Die Verkaufszahlen waren unterdurchschnittlich und die Entwickler wollen den Fokus auf Mass Effect 5 legen. Heißt das das Ende für die Ära von Dragon Age? Heute begeben wir uns auf eine Reise durch die Dragon Age Spiele. Hier erfährst du alles zu den Anfängen, den Spin-offs und den Spielen an sich, außerdem wagen wir einen Blick in die Zukunft des Franchises, hier in unserem Pixel Sundays Artikel.
Die Hauptreihe – Von Origins bis Veilguard
Angefangen hat alles im Jahr 2009 mit Dragon Age: Origins. Dieses Spiel setzt sehr stark auf eine narrative Tiefe. Zu Beginn des Spiels musst du deine Rasse wählen, es gibt Zwergen, Elfen und Menschen. Zusätzlich musst du noch deine Klasse und Herkunft wählen, wodurch sich deine “Origin Story” bildet. Deine Background Story beeinflusst Dialoge und den Spielverlauf maßgeblich.
Das Storytelling gilt als das Meisterstück von BioWares, es ist alles voller Verzweigungen, die geschickt verzahnt wurden, sodass selbst Nebenquests bedeutende Auswirkungen auf deine Abenteuer haben. Der Launch wurde damals von Seiten wie Wired als Rückkehr zu klassischen RPG-Wurzeln gefeiert. Ein Spiel mit taktischem Kampfsystem, mit Pause-Mechanik, starker Charakter Bindung und einer emotional fesselnden Erzählung bereits vom ersten Akt an.
Danach erschien 2010 Origins – Awakening, hierbei handelt es sich um eine vollwertige Erweiterung. Das Spiel spielt etwa sechs Monate nach den Ereignissen des Hauptspiels in Amaranthine. Du kannst entweder deinen Charakter aus dem ersten Teil importieren oder einen neuen Charakter auf Level 18 starten. Das Spiel bringt 5 neue Gefährten, darunter auch Oghren. Außerdem steigt dein Party-Level und es kommen neue umfangreiche Fähigkeiten, Spezialisationen und Gegner. Reddit-User loben vor allem, dass die Erweiterung keinen abgetrennten DLC darstellt, sondern die Hauptstory sinnvoll weiterführt und ein festes Setting bietet.
Dann kam ein Jahr später, 2011 Dragon Age II auf den Markt. In diesem Spiel übernimmst du die Rolle von Hawke, einem Flüchtling, der mit seiner Familie aus dem Blight flieht und sich in Kirkwall niederlässt. In nur einem Jahrzehnt steigt Hawke von einem niemand zu einer Schlüsselfigur in der Stadt auf, geprägt von Machtspielen, Familiendramen (z. B. Mord an der Mutter) und soziale Spannungen zwischen Tempelorden und Qunari. Besonders wurden die Story und Charakterentwicklung gelobt, jedoch ist die eingeschränkte Spielwelt und sich wiederholende Gebiete ein starker Kritikpunkt.
Mit Dragon Age: Inquisition kehrte das Franchise 2014 wieder zur weitläufigen Welt zurück. Im Spiel wirst du zum Anführer der Inquisition, im Risse („Breaches“) in der Realität zu schließen. Das Gameplay kombiniert rasante Action mit taktischem Pausen-Modus. Kritiker berichten von einer gelungenen Fusion aus Teil II und Origins. Das Spiel war auch kommerziell der größte Erfolg der Serie mit mehr als 12 Millionen verkauften Exemplaren laut BioWare. Damit war es sogar das erfolgreichste BioWare Spiel aller Zeiten.
Als direkter Nachfolger erschien das 2024, also 10 Jahre später Dragon Age: The Veilguard. Das Spiel hat einen episodischen Level-Aufbau mit neuem Gott-feindlichem Plot. Du wählst zwischen drei Hauptklassen – Krieger, Magier oder Schurke mit je zwei Waffentypen. Im Kampf kannst du spontan zwischen bestimmten Fähigkeiten wechseln, wodurch es noch mehr taktische Tiefe gibt. Die Kämpfe passieren in Echtzeit, aber du hast die Möglichkeit, auf ein Pausemenü zu wechseln, um deine Teammitglieder gezielt zu kommandieren.
Spin-offs & Begleitmedien – Dragon Age Geschichten jenseits der Hauptreihe
Neben der umfangreichen Hauptreihe hatte das Dragon Age Franchise im Laufe der Zeit einige Spin-offs oder wurde in anderen Medien präsentiert. Angefangen hat das alles im Jahr 2009 mit Dragon Age Journeys. Hierbei handelt es sich um ein taktisches Hex-RPG-Flashspiel, welches aus drei Kapiteln bestehen sollte, jedoch wurde nur das erste “The Deep Roads” veröffentlicht. Entwickelt wurde das Spiel von EA 2D in Zusammenarbeit mit BioWare und es dient als spielbares Intro zu Origins. Du konntest Ausrüstung freischalten, die diese auf das Hauptspiel übertragen.
Das Gameplay war rundenbasiert und erinnerte ein wenig an Heroes of Might and Magic. Du hattest drei Charaktere, die sich auf hex-basierten Kampfplätzen bewegten. Sie können Talente und Tränke einsetzen. Das Spiel hatte für ein Flash Spiel eine sehr gute taktische Tiefe.
Legends war Journey’s Nachfolger, welcher 2011 auf Facebook/Google+ erschien. Dabei handelte es sich um ein Freemium-Flash-Strategie-RPG parallel zu Dragon Age II. Das Spiel hatte einige Multiplayer-Elemente (deine Facebook-Freunde als Unterstützer-Avatare). Außerdem konntest du Boni für Dragon Age II freischalten. Im Jahr 2012 wurden die Server eingestellt, danach konnte man es offline weiterspielen.
Im Jahr 2013 erschien ein mobiles 3D Sammel- und Taktikspiel für iOS und Android das den Namen Heroes of Dragon Age trug. In dem Spiel musst du ein sechsköpfiges Team aus bekannten Figuren der Serie zusammenstellen. Die Kämpfe laufen automatisch, du musst nur die Formationen und Einheiten auswählen. Das Spiel unterstützte Mikrotransaktionenen mit denen du einen schnelleren Fortschritt erzielen konntest. Dieses Spiel wurde 2023 eingestellt.
The Last Court ist ein browserbasiertes, textbasiertes Strategie‑/Kartei‑Spiel von Failbetter Games. Das Spiel ist im Stil von Fallen London. Du schlüpfst in die Rolle des Marquis/der Marquise von Serault und führst dein Reich, triffst Entscheidungen über Ressourcen, Intrigen, Berater, Liebhaber usw. Es schafft eine narrative Brücke zwischen Dragon Age II und Inquisition. Deine Entscheidungen konnten Missionen für Inquisition im War-Table freischalten oder das Skyhold-Fenster beeinflussen. Die Server wurden 2020 abgeschaltet, aber Fans retteten die Inhalte.
Neben Spielen gibt es auch Romane, die das Franchise erweitern. Romane wie The Stolen Throne, The Masked Empire oder die Kurzgeschichtensammlung Tevinter Nights (2020) liefern vertiefende Einblicke in Charaktere, Politik (Orlais, Tevinter…), historische Ereignisse und Zukunftsprognosen. Tevinter Nights wird insbesondere für spannendes World-Building und Begegnungen mit Serienfiguren gelobt.
Neben Romanen gibt es auch Comics von Dark Horse. Darunter The Silent Grove (Alistair/Varric/Isabela auf Antiva), Magekiller, Knight Errant, Deception u.v.m. Diese erweitern die Narrative im Anschluss an die Spiele. Sie berichten uns von Nebenfiguren wie Marius, Vaea oder Olivia Pryde – handwerklich auf hohem Niveau mit positiver Kritik.
Technik & Design – Engine-Entwicklung und RPG-Stil
Im Laufe der Zeit hat sich in der Technik und dem Game Design einiges verändert. Zu Beginn setzte man noch auf taktische Echtzeitkämpfe mit Pausenfunktion und Top-Down-Ansicht. Mit Dragon Age II wurde das Kampfsystem deutlich beschleunigt, auch wenn das Gameplay weiterhin in Echtzeit läuft. Doch die Top-Down-Perspektive und komplexe Taktiken fehlen. Der Fokus liegt eher auf reaktionsschnellen Kombos und stylischen Kämpfen.
Inquisition vereint Action und Taktik. Das Spiel bietet Echtzeitkämpfe mit optionalem Pausenmodus. Das Spiel ist ideal für Taktiker, aber auch komfortabel als flüssige Actionspiel-Variante. The Veilguard macht einen Schritt zum reinen Echtzeit-Hack-’n’-Slay im Stil von God of War. Es gibt keinen Pausenmodus mehr und du steuerst nur noch deine Figur direkt. Es geht mehr um schnelle Combos, Ausweichen, Parieren und offene Arenakämpfe.
Origins wurde in der Eclipse Engine entwickelt, welche für das Spiel selbst entwickelt wurde. Der Design Fokus lag dabei auf dem Party-RPG mit Top-Down-Taktik und bot statische Beleuchtung. Für Dragon Age II wurde die Lycium Engine verwendet (eine Weiterentwicklung von Eclipse). Dadurch war das Spiel schneller, actionorientierter und bot Third-Person-Kämpfe.
Dragon Age: Inquisition wurde in der Frostbite 3 Engine von EA entwickelt. Es wurden RPG-Tools wie Quest-Dialog, Save-System und Pausenmodus hinzugefügt. Zusätzlich konnte dadurch ein starkes PBR-Rendering verwendet werden. Für The Veilgurad wurde die Frostbite Engine mit Fokus auf Echtzeit-Action verwendet. Die Engine bot modernste Render Systeme, eine reduzierte offene Welt und eine Hub basierte Levelstruktur.
Die Reihe entwickelte sich also von langsamen taktisch geprägten RPG-Kämpfen zu schnellem und reaktions betontem Action-Gameplay. Auch der Engine-Wechsel (Eclipse → Lycium → Frostbite) spiegelt diesen Wandel wider. Zu stabilerer Technik und besserer Grafik. Das Kernsystem bleibt immer ein RPG mit verschiedenen Klassen, Talenten und Gruppen Kompositionen, doch mit Veilguard verändert sich das Spielgefühl und streicht das klassische Taktik-Element komplett.
Dragon Age: The Veilguard – Der umstrittene Abschluss der Reihe?
Dragon Age: The Veilguard erschien am 31. Oktober 2024 für PS5, Xbox Series X/S und PC. Technisch benutzte das Spiel die umstrittene Frostbite-Engine, welche zu großen Entwicklungsherausforderungen führte. Der Launch des Spiels war auch sehr gut mit mehr als 85.000 gleichzeitigen Spielern auf Steam, doch in den ersten drei Monaten gab es nur etwa 1,5 Millionen engagierte Spieler. Das lag deutlich hinter den Erwartungen von EA, diese lagen nämlich bei 3 Millionen, wodurch es bei BioWare Reorganisationen gab.
Die ersten Pläne für das Spiel waren eigentlich ein Live-Service-Spiel basierend auf der Engine von Anthem zu schaffen mit Multiplayer-Mechaniken und mehr, doch diese Idee wurde fallen gelassen. Zwischen 2015 und 2021 wechselte das Projekt mehrfach zwischen Single-Player und Multiplayer Auslegung. 2020 wurde die Entwicklung dann nochmal komplett neu gestartet und man entschied sich dazu, ein Echtzeit-Action-Spiel inspiriert von God of War zu schaffen. Durch all diese Veränderungen verzögerte sich das Spiel natürlich immer weiter und es gab einige Probleme.
Das Spiel wurde von Fans und Kritikern als größtenteils positiv abgestempelt. Auf Metacritic wird es als “generally favorable“ beschrieben und auf Steam hat es eine durchschnittliche Bewertung von 69%. Also lange nicht Perfekt, aber auch nicht wirklich schlecht. Das Spiel wurde auch für mehrere Awards nominiert, gewonnen hat es aber nichts.
Zukunftsperspektiven – Was kommt nach Veilguard?
BioWare hat offiziell bestätigt, dass es keine DLCs für The Veilguard geben wird. Sämtliche Ressourcen des Studios werden in die Entwicklung von Mass Effect 5 fließen. Nachdem der Erfolg von Veilguard ausblieb, wurden im Studio etwa zwei Dutzend Mitarbeiter entlassen und der Rest arbeitet jetzt an Mass Effect 5. Das Studio ist dadurch auf unter 100 Mitarbeiter geschrumpft, da manche in andere EA-Studios ausgelagert wurden.
Ob ein Dragon Age 5 kommt, bleibt unklar, finanziell ist EA im Moment zu einer anderen Vertriebsstrategie gewechselt. Die Community ist auch sehr gespalten, ob man lieber ein neues Hauptspiel oder Spin-offs haben möchte. Ein Reboot ist aufgrund des geringen Erfolgs des letzten Spiels auch eher unwahrscheinlich.
Fazit – Ein Zyklus endet, ein neues beginnt
Mit Dragon Age: The Veilguard schließt sich ein Kapitel, das im Jahr 2009 mit Origins begonnen hat. Im Laufe der Zeit hat sich die Reihe über die Jahre stark verändert und das sowohl erzählerisch, spielerisch als auch technisch. Gestartet hat das Spiel als taktisch geprägtes Party-RPG mit Fokus auf Entscheidungsfreiheit und politischen Intrigen. Heute ist es ein actionreiches Third-Person-Spiel mit modernem Design.
Doch die DNA des Spiels ist dieselbe geblieben. Jedoch wurde dieser Wandel von den Fans sehr kritisch aufgenommen. Veilguard ist kein schlechtes Spiel, doch es ist anders und konnte deswegen weder Spielerzahlen noch Kritiker überzeugen. Die Zukunft des Franchises ist ungewiss, denn BioWares Fokus liegt auf Mass Effect 5. Ob wir jemals wieder in die Welt von Thedas zurückkehren werden, bleibt offen – doch der Einfluss von Dragon Age auf moderne Rollenspiele bleibt unbestritten.
Hey, ich bin Kilian und Online findet ihr mich eher unter “Tux1243”. Seit fast zwei Jahren bin ich Teil des Teams und bemühe mich, euch stets mit den aktuellsten und spannendsten Gaming-News auf dem Laufenden zu halten. Darüber hinaus habe ich eine große Leidenschaft für tiefgründige und ausführliche Analysen von ganzen Spielreihen und Franchise. Dabei gehe ich den Dingen gerne auf den Grund und beleuchte für euch die Feinheiten und Hintergründe, die die Spielewelten besonders faszinierend machen.
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