Am heutigen Tag sprechen wir über ein Franchise, welches die Gaming-Welt schon seit über 30 Jahren begleitet. Es geht dabei um kein geringeres als das Civilization Franchise. Hierbei handelt es sich wohl um eines der größten Strategiespiel-Franchises aller Zeiten.

Zusammenfassung

• Die Ursprünge von Civilization – Die Geburt einer Strategie-Legende
• Die Evolution des Franchises – Von Pixelgrafik zu moderner Strategie-Kunst
• Was macht Civilization so einzigartig?
• Der große Sprung: Was bringt Civilization VII Neues?
• Warum ist Civilization so süchtig machend?
• Warum Civilization eine der besten Strategie Spielreihen aller Zeiten ist
• Fazit – Wird Civilization VII das beste Civ aller Zeiten?

In unserem Pixel Sundays Artikel diese Woche geht es um das Civilization Franchise. Also wenn du Fan von Strategiespielen bist, dann bist du hier auf jeden Fall richtig. In wenigen Tagen erscheint Sid Meier’s Civilization 7, über das wir natürlich viel sprechen werden. Das Spiel erscheint für PC, PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox Series, Xbox One und Nintendo Switch. Doch anfangen tun wir im Jahr 1991, wo der aller erste Civilization Teil erschienen ist.

Die Ursprünge von Civilization – Die Geburt einer Strategie-Legende

Gerade sagte ich, wir fangen im Jahr 1991 an, doch das stimmt gar nicht so richtig. Denn um die Idee hinter Civilization zu verstehen, müssen wir noch ein paar Jahre mehr in die Vergangenheit reisen. Und zwar im Jahr 1988, dort veröffentlichte Sid Meier, der Mitbegründer von MicroProse sein letztes Spiel “F-19 Stealth Fighter”, einen Flugsimulator. Davor arbeitete er an einigen Flugsimulatoren und militärischen Strategiespielen. Doch er wollte eine neue kreative Herausforderung und entschied sich, inspiriert von “SimCity” und “Populous” ein Aufbau- und Management-Spiel zu entwickeln.

Zusammen mit Bruce Shelly, einem ehemaligen Brettspiel-Designer von Avalon Hill, entwickelte Sid Meier zuerst den “Railroad Tycoon” im Jahr 1990. In diesem Spiel muss man einige Sachen verwalten, wodurch komplexe Entscheidungen im Spiel entstehen. Doch Sid Meier wollte mehr und kam dann auf die Idee: Warum nicht gleich eine ganze Zivilisation leiten? Und so entstand der Grundstein für Civilization.

Die erste Version von Civilization war als Echtzeitsimulation konzipiert. Als Spieler musste man Zonen für das Bevölkerungswachstum festlegen, ähnlich wie in “SimCity”. Doch Sid Meier erkannte beim Testen, dass ein rundenbasiertes System besser geeignet wäre, damit man mehr Kontrolle und strategische Tiefe hat. Dadurch wurden dann Elemente wie das Stadtmanagement, militärische Einheiten und ein Technologiebaum integriert. Durch diese Features ist das Spiel nicht linear und kann in verschiedensten Spielstilen gespielt werden.

Dabei geht es auch nicht um die historische Genauigkeit, sondern um den Spielspaß. Um das zu erreichen, entfernte Meier beispielsweise Naturkatastrophen und Pandemien, da diese den Spielfluss stören würden. Beim Testen hat Sid Meier immer wieder Features hinzugefügt und getestet und dann einfach wieder entfernt, wenn sie ihm nicht gefallen haben, um so das optimale Spielerlebnis zu schaffen.

Für den Namen Civilization entschied man sich erst nach dem Entwicklungsprozess. Es gab zwar schon ein Brettspiel aus dem Jahr 1980 mit dem gleichen Namen. Doch Sid Meier sah keine direkte Verbindung zu den Mechaniken. Aber dennoch sicherte sich MicroProse die Lizenz für den Namen von Avalon Hill, um rechtliche Konflikte zu vermeiden. Den Namen Sid Meier im Titel zu verwenden, war eine Marketingstrategie, um das Spiel von den bisherigen militärischen Simulationen von MicroProse abzuheben und Meiers Ruf als Designer zu nutzen. Im September 1991 erschien dann Civilization.

Die Evolution des Franchises – Von Pixelgrafik zu moderner Strategie-Kunst

Das erste Civilization war mit einfacher Pixelgrafik, doch natürlich hat sich die Grafik und auch das Gameplay im Laufe der Jahre immer weiter entwickelt. In “Civilization II” gab es dann isometrische Grafiken, wodurch eine deutlich detaillierte Darstellung möglich war. 

Mit “Civilization III” (2001) und “Civilization IV” (2005) wurden die Grafiken weiter verfeinert und in Civ IV kamen dann auch erstmals 3D-Elemente dazu. Doch dann kam im Jahr 2010 “Civilization V” und dieses Spiel hatte eine komplett überarbeitete Grafik-Engine mit Hexfeld-Karten, durch diese wurde dann die strategische Planung verbessert. “Civilization VI” (2016) setzte diesen Trend fort und bot eine noch detailliertere und auch farbenfrohe Darstellung.

Doch natürlich kam mit jedem neuen Spiel auch im Punkto Gameplay einiges dazu. Gehen wir mal ein wenig durch, was so als größter Punkt immer in den neuen Teilen gekommen ist.

• Kultur: In Civilization III wurde Kultur als Mechanik eingeführt. Hierdurch konntest du neben der Forschung deine Zivilisation durch kulturelle Einflüsse weiterentwickeln und verstärken.

• Religion: Mit Civilization IV kam die Religion als zentrales Element ins Spiel. Du konntest von dort an deine eigene Religion gründen, verbreiten und für diplomatische Vorteile nutzen.

• Diplomatie und Spionage: Civilization V erweitert das Diplomatie-System erheblich und führt Stadtstaaten ein, welche zusätzliche strategische Optionen bieten. Durch das “Gods & Kings” DLC wurden dann noch Spione ins Spiel hinzugefügt, wodurch man Informationen sammeln und rivalisierende Zivilisationen sabotieren kann.

• Stadtentwicklung: Civilization VI erweiterte das System der Städte nochmal neu. In den Städten konnte man von da an Stadtbezirke auf separaten Feldern bauen. Für diese Bezirke kann man dann im Laufe der Zeit immer neue Gebäude bauen.

Natürlich wurden im Laufe der Spiele auch die KI immer weiter verbessert. Auch die Benutzeroberfläche wurde natürlich immer weiter verbessert und intuitiver gemacht. Dabei sind die Entwickler immer auf das Feedback der Community eingegangen und man ist ihnen entgegengekommen.

Der große Sprung: Was bringt Civilization VII Neues?

Sid Meier’s Civilization VII erscheint offiziell am 11. Februar 2025 für den PC. Doch wenn du dir die Deluxe oder Founders Edition vorbestellst kannst du das Spiel auch heute schon spielen. Civilization VII bietet natürlich einen Haufen an Neuerungen zum Vergleich zum Vorgänger und darüber wollen wir jetzt sprechen.

Einer der bedeutendsten Änderungen ist die Einführung von drei klar definierten Zeitaltern: Antike, Erkundung und Moderne. Jedes dieser Zeitalter fungiert als eigenes Kapitel und endet mit einer globalen Krise, die alle Spieler betrifft. Dadurch musst du deine Strategie kontinuierlich anpassen und dich auf eine neue Herausforderung einstellen.

Du musst in Civilization VII im Vergleich zum Vorgänger drei Anführer und Länder wählen, welche du unabhängig voneinander kombinieren kannst. Jede dieser Anführer ist für eine der Zeitepochen und zusammen mit Land und Anführer entstehen ganz besondere Synergien. Also als Beispiel kannst du Cäsar Augustus als Führer der Mongolen spielen. Durch diese Flexibilität kannst du Spezial-Einheiten und besondere Technologien kreativ kombinieren und im Laufe des Spiels nutzen.

Auch beim Thema Städtebau wurde was neues eingeführt. Es gibt jetzt “Einzigartige Viertel”, durch diese ist es möglich, spezialisierte Stadtteile mit spezifischen Boni zu errichten. Mit dem neuen “Überbauen Feature” gibt es die Möglichkeit bestehende Strukturen zu verbessern oder zu ersetzen, um den städtischen Raum effizienter zu nutzen. Spezialisten spielen nun auch eine größere Rolle, da sie bestimmte Gebäude verbessern und deren Produktion steigern können.

Es gibt auch eine ganz neue diplomatische Ressource und zwar Einfluss. Diesen Einfluss sammelst du und kann für verschiedene diplomatische Aktionen einsetzen wie gemeinsame Forschungsprojekte oder Sanktionen gegen andere Reiche. Dadurch können Beziehungen zu anderen Zivilisationen noch strategischer genutzt werden.

Auch die Kriege wurden ein wenig verändert und Kommandanten spielen nun eine zentrale Rolle. Kommandanten können mehrere Einheiten zu einer Armee bündeln, wodurch Truppenbewegungen erleichtert werden und strategische Angriffe ermöglicht werden. Diese Kommandanten leveln natürlich auch über die Zeit und können dann spezialisiert werden, wodurch sie unterschiedliche Kampfboni erhalten.

Die künstliche Intelligenz wurde noch weiter verbessert. Dadurch wird das Spiel auf hohen Schwierigkeitsstufen noch herausfordernder und realistischer. Die KI reagiert nun auch besser auf die Spielaktionen und trifft strategisch klügere Entscheidungen als im Vorgänger.

Es gibt auch neue Spielmodi, durch die noch mehr Abwechslung ins Spiel kommen. Ein Beispiel ist der „Krisenmodus“. Hierbei wirst du mit historischen Ereignissen konfrontiert. Diese haben natürlich alle globale Auswirkungen und dafür musst du dann verschiedene Herangehensweisen wählen, um das Szenario zu schaffen.

Was macht Civilization so einzigartig?

Civilization ermöglicht es dir, die Entwicklung einer ganzen Zivilisation oder jetzt im neuesten Teil auch drei Zivilisationen von der Antike bis in die Moderne nachzuvollziehen. Dabei kannst du historische Ereignisse nachspielen oder ganz fiktive Szenarien erstellen. Dabei erforscht du Technologien und erreichst kulturelle Meilensteine, weshalb ein tiefes Eintauchen in die Weltgeschichte erlaubt ist.

Im Spiel kannst du auch die verschiedensten Spielstile annehmen. Es gibt die verschiedensten Siegesbedingungen. Du kannst bspw. voll auf Krieg und Militär gehen und alle anderen Nationen unterwerfen. Alternativ kannst du auch mit deiner Religion jedes einzelne Land der Welt bekehren und dadurch gewinnen oder durch Forschung oder Kultur einen Sieg erringen. Dadurch kannst du jeden Run eine andere Herangehensweise wählen, auch die einzigartigen Vorteile der Herrscher sind bei der Auswahl der Strategie entscheidend.

Warum ist Civilization so süchtig machend?

Die Civilization Reihe hat seit ihrer Einführung 1991 zahlreiche Spieler in ihren Bann gezogen. Einer der Gründe dafür ist das Phänomen des “Nur noch eine Runde!”-Effekts. Da das Spiel rundenbasiert ist und man viele Runs nicht in einer Session beendet, will man halt immer weiter machen und denkt sich. Komm, eine Runde geht noch. Und jeder, der Civ gespielt hat, weiß, dass die Runden im Late Game echt lange dauern, da man viel zu Managen hat und viele Einheiten, die man bewegen muss. Man möchte sein Ziel halt noch erreichen, sei es das Einnehmen einer Stadt oder das Fertigstellen eines Gebäudes oder einer Forschung. Es gibt viele Dinge, die dich in der Runde halten können und so wird aus nur noch einer Runde auf einmal die halbe Nacht, da immer wieder neue Ziele kommen die du erreichen willst.

Ein weiterer Faktor für die Suchtwirkung ist, dass man historische Figuren verkörpern kann und diese ihre Spezialeigenschaften haben. Du willst dich unbedingt an die Stärken deines Charakters anpassen und nutzt dafür neue Mechaniken, die du vorher vielleicht noch nie verwendet hast. Da man immer etwas Zeit braucht, um neue Mechaniken zu meistern, geht dafür wieder Zeit drauf und Ups schon wieder 3 Uhr nachts. Durch diese Vielfalt der Charaktere kann man das Spiel auch sehr oft spielen und es wird nicht langweilig. Vor allem nicht im Multiplayer zusammen mit Freunden (bald dann vielleicht Feinden). Hast du beim Spielen von Civ auch mal so die Zeit verloren, dass es auf einmal mitten in der Nacht war? Mir ist das in Civ V passiert, schreib mir gerne deine Erfahrungen in die Kommentare.

Civilization bietet ein ausgewogenes Verhältnis zwischen strategischer Planung und zufälligen Ereignissen. Denn die Map wird Zufällig generiert, wodurch man vielleicht wichtige Ressourcen nicht in der Nähe hat und mit Freunden handeln muss. Du brauchst also eine gute Strategie um die Runde zu gewinnen. Ereignisse wie unerwartete Kriege oder Naturkatastrophen (welche es seit Civilization VI gibt) können deine Pläne ganz schnell über den Haufen werfen, wodurch es immer wieder Herausforderungen gibt.

Warum Civilization eine der besten Strategie Spielreihen aller Zeiten ist

Fassen wir noch einmal zusammen, was die Civ-Reihe so gut macht. Einmal hast du deine Zivilisation, welche du über Tausende von Jahren hinweg begleitest und aufbaust. Dabei musst du forschen, eine Kultur entwickeln, eine Religion haben und vieles mehr, somit kannst du perfekt in die Weltgeschichte eintauchen.

Jede Partie in egal welchem Civilization Spiel ist einzigartig. Du hast zufällige Spawns und andere Ressourcen. Auch die Gegner kannst du jedes mal anders einstellen oder zufällige bekommen. Auch die vielen verschiedenen Anführer und Siegesbedingungen bringen immer wieder Abwechslung und unterschiedliche Herangehensweisen.

Außerdem ist das Spiel trotz der Komplexität sehr Benutzer- und auch Anfängerfreundlich. Das Tutorial führt neue Spieler langsam in das Spiel ein und zeigt ihnen alle Mechaniken Stück für Stück, sodass man nicht am Anfang von einem stundenlangen Tutorial überrumpelt wird und sich auch selbst ein wenig einarbeiten darf.

Und das Gefühl, eine Runde nach stundenlangem Spielen und tausenden an Zügen endlich zu gewinnen, ist einfach toll und erfrischend. Das Reich, mit dem du hunderte Runden gespielt hast, hat es endlich geschafft, alle Forschungen zu erreichen oder hat im Kampf gegen alle anderen triumphiert, ein einfach einmaliges Gefühl, welches jeder einmal erlebt haben sollte.

Fazit – Wird Civilization VII das beste Civ aller Zeiten?

Mit Civilization VII wagt die Reihe einen großen Schritt nach vorne. Die große Neuerung mit den drei Zeitaltern und der flexiblen Anführer/Land Kombination und erweiterte Stadtbaumöglichkeiten bringen frischen Wind in das bewährte Spielprinzip. Dazu kommen dann noch eine verbesserte KI, strategische tiefere Mechaniken und die ganz neuen diplomatischen Mechaniken mit der neuen Ressource Einfluss.

Doch da stellt sich die Frage, ob Civilization VII das beste Civ aller Zeiten ist. Doch das ist keine Frage, die jeder für sich selbst beantworten muss. Die Änderungen im neuen Teil sind auf jeden Fall vielversprechend, doch man muss sich auf die großen Änderungen einlassen. Im Vergleich zum Vorgänger ist im Gameplay vieles anders und das kann einem gefallen oder nicht und man muss es am besten selbst testen. Doch auch hier gibt es auf jeden Fall wieder den guten “Nur noch eine Runde!”-Effekt. Also kannst du dich auch bei Civilization VII auf wieder sehr kurze Nächte freuen.

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